veröffentlicht am Sonntag, 21.06.2015 21.55 Uhr
Am 1. Mai dieses Jahres wurde der Bernecker Gemeindepräsident und FDPler Andreas Zellweger wegen Internetpornographie in Untersuchungshaft gesteckt. Natürlich ist es seine Privatangelegenheit, was er am Computer zu Hause konsumiert. Sollte sich jedoch der Verdacht bestätigen, dass Kinder im Spiel waren, ist dieses Verhalten nicht akzeptabel - auch wenn Zellweger in der Gemeinde beliebt ist und sehr volksnah auftritt.
Der freisinnige Grabser Paul Schlegel zieht seine Nationalratskandidatur wegen Zahlungsausständen und Betreibungen seines Unternehmens zurück. Dass solche Ämtchengeilheit in der einstigen Wirtschaftspartei erfolgreich ist, verwundert insofern nicht, als dass man gemeinhin weiss, dass Karrieren dort über Beziehungen und jahrzehntelanges Fassadenlächeln statt Leistung und Volksnähe aufgebaut werden.
Zuletzt - und das ärgert bürgerliche Wähler am meisten - ist da noch der Fall Miriam Tobler aus Staad. Die Thaler FDP nominierte die Staaderin im März für die Ersatzwahl in den Gemeinderat. Sie wurde am 14. Juni hinter der CVPlerin Susanne Looser und der Sozialdemokratin Andrea Schöb nur auf dem dritten Platz gewählt und zog ihre Kandidatur für den zweiten Wahlgang zurück. So weit nichts Besonderes. Wie Tobler und die FDP aber auf die Niederlage reagierten, war nicht nur verwirrend, sondern zeugt von naivem Trotz: Sie empfahlen nämlich die SPlerin für die Wahl. Die bürgerliche Looser, welche im Turnverein verankert ist, war keine Alternative.
Die JSVP SG bedauert, dass sich der St. Galler Freisinn wieder mehr nach links bewegt.