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veröffentlicht am Donnerstag, 29.11.2012

Der Rheintaler


Räte kämpfen um MPA-Klasse

Medizinische Praxisassistentinnen (MPA) sollen bald nicht mehr in Altstätten zur Schule gehen können. Zwei Rheintaler Kantonsräte wehren sich dagegen.

KANTONSRAT. Den Kampf gegen den Entscheid des Kantons führen die Ärzte und die Politiker anhand zweier Lehnwörter: Petition und Interpellation. – Ein drittes Lehnwort ist ebenfalls denkbar.

Worum geht es? Die Regierung des Kantons St. Gallen hat sich im Oktober entschieden, den MPA-Standort in Altstätten aufzulösen – der Beruf gehöre nicht zur Kernkompetenz der Berufsschule, zudem gehe ja nur eine Klasse in Altstätten zur Schule und die Räume seien schwach ausgelastet.

Dagegen wehren sich seit dem Entscheid diverse Ärzte unter der Leitung von Andreas Kühne aus Buchs. Sie fordern: «Medizinische Praxisassistentinnen weiterhin in Altstätten». – Ihre Argumente: Ein Umzug bringe keine Kosteneinsparungen, Altstätten sei auch aus den Randregionen gut erreichbar und müsse als Standort gestärkt werden, und zudem habe man im Jahr 2010 die Schulräume neu gestaltet. Ein Umzug sei alleine aus diesem Grund sinnlos.

Nun erhält die Petition Unterstützung aus dem Parlament. Die Altstätter Kantonsräte Remo Maurer (SP) und Michael Schöbi (CVP) haben zusammen mit dem Melser Kollegen Thomas Warzinek eine Interpellation eingereicht, die mit Fragen an die Regierung reich befrachtet ist. Schöbi sagt: «Wir müssen aufpassen, dass es in Sparphasen nicht auch zu Neuorganisationen kommt. Als Randregion ist es für das Rheintal wichtig, solche Berufsgruppen halten zu können. Wir wollen ein Umdenken anregen.» Remo Maurer ergänzt: «Die Infrastruktur wurde vor zwei Jahren neu gebaut. Es darf nicht die gesamte Bildung zentralisiert werden.» Genau dies ist im Moment der Plan; die Altstätter MPA-Klasse soll künftig in St. Gallen zur Schule gehen. Die Spezialräume (Labor und Röntgen) wären in Altstätten in dem Fall überflüssig.

Der Antrag der beiden Rheintaler Räte ist breit abgestützt. – So hat auch SVPler Mike Egger unterschrieben. Seine Schwester arbeitet als Ausbildnerin am Kantonsspital; sie gab ihm den Tip, die Auflösung des Altstätter Standorts kritisch zu hinterfragen.

Je nach Antwort der Regierung überlegen sich die Politiker nächste Schritte. Eine Möglichkeit wäre die Initiative. Das nächste Lehnwort. (sta)

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