Banner: 1:12 - Lass uns mal ein bisschen rechnen! | Junge SVP Kanton St. Gallen

veröffentlicht am Sonntag, 06.10.2013 12.00 Uhr


Als Grundlage des fröhlichen Rechenspiels soll folgender Interviewausschnitt aus der 10. Beobachter-Ausgabe des Jahres 2013 dienen:

Beobachter: Warum braucht es überhaupt eine Verfassungsänderung, wenn doch nur relativ wenige über die Stränge schlagen? 
Roth: Die Lohnsumme ist nicht un­begrenzt. Wenn sich Einzelne viel zu viel nehmen, dann hat es für alle anderen ­weniger.
Gallusser: Die 4500 Topverdienenden in der Schweiz schanzen sich jährlich 6,5 Milliarden Franken zu. Mit der Annahme der ­Initiative müssten sie ihre Löhne um drei Mil­liarden kürzen. Davon profitieren die Mit­arbeiter mit tieferen Löhnen.

4500 Zuvielverdiener gibt es gemäss Kampagnenleiter David Gallusser also bezüglich der 1:12-Regelung. Nach Annahme der Initiative sollen diese dann noch 3,5 Milliarden verdienen, was pro "Topverdiener" durchschnittlich knapp 800'000 jährlich ausmacht. Monatlich landen wir bei rund 65'000 Schweizer Franken. Diesen Betrag durch zwölf dividiert ergibt ziemlich genau 5400 Stutz für den Schlechtestbezahlten, jeden Monat. Dieses Salär erscheint doch sehr unrealistisch. Die bösen 4500 dürften bei Annahme von 1:12 zusammen wohl eher 2,5 Milliarden verdienen, womit wir bei einem tiefsten Monatslohn von beinahe 3900 landen würden.

Für das nächste Zahlenturnen wollen wir aber Gallussers 3,5 Milliarden gelten lassen. Geben wir ihm noch eine Chance!

3 Milliarden sollen den höchsten Einkommen also jährlich gestrichen werden. Dabei muss man wissen: Dieses Geld ist wegen der Progression sehr stark besteuert. Es ist davon auszugehen dass 1,5 bis 2 Milliarden an Steuern wegfallen würden. Wer wird dieses Geld bezahlen? Eine Erhöhung der Steuern liegt auf der Hand. Die jungsozialistische Antwort erscheint einfach und logisch: Die 3 Milliarden werden nun zu 100% in die Löhne der unteren Einkommen gepackt, wodurch ein Arbeiter zwar ein bisschen mehr Steuern bezahlen muss (z.B. 500.-), aber auch mehr Lohn hat (z.B. 1000.-). Zwei Punkte bringen diese Theorie jedoch ins Wanken:

  1. Erstens: Nur die Büezer in Betrieben, welche heute das 1:12 nicht erfüllen, würden profitieren. Die meisten aber hätten nach wie vor den gleichen Lohn und eine höhere Steuerbelastung.
  2. Zweitens: Nur weil der "Abzocker"-Boss eine Million weniger verdient, bedeutet das nicht, dass seine 1000 Mitarbeitenden am Ende des Jahres je 1000.- mehr in der Tasche haben. Sonst wären die Angestellten von Novartis und Co. ja arme Schlucker.

Die Theorie der 100%igen Umverteilung ist auf rotem Mist gewachsen. Die Initianten sind junge Leute, welche sich nicht in einem privatwirtschaftlichen Arbeitsumfeld bewegen, wollen dieses aber regulieren.

Hinzu kommt, dass die Initiative nur für die Schweiz gelten würde und mit wirtschaftlicher Emigration zu rechnen wäre. Arbeitsplätze, und wenn es nur wenige sind, würden aufs Spiel gesetzt. Lohnforderungen seitens der Gewerkschaften würden wegen steigender Steuern folgen, was besonders den KMUs in grenznahen Regionen das Leben schwer machen würde.

Die 1:12-Idee ist national und sozialistisch. Wollen wir das? NEIN!

 

Alle Aktuellbeiträge